Die Zwiebel

Vorhang auf für das vielfältigste aller Gemüse: Die Speisezwiebel. Ob roh oder gegart, als Würfel oder in Scheiben: Es gibt so gut wie kein Gericht, zu dem die Zwiebel nicht passt. Mit ihren Schwefelverbindungen ist sie aber auch noch ein wahres Gesundheitswunder. Schon die alten Ägypter und die Römer wüssten die asiatische Knolle zu schätzen. 


Geschichte der Speisezwiebel

Die Zwiebel steht schon sehr lange auf dem Speiseplan der Menschen. Sie wird seit ca. 4'000 Jahren kultiviert und gehört damit zu den ältesten Gemüsen, die von der Menschheit angebaut wurden. Ihren Ursprung hat die scharfe Knolle in Asien, von wo sie nach Ägypten gelangte. Bereits die alten Ägypter nutzten sie, beteten sie sogar an und stellten sie als Opfergabe zur Verfügung. Zusammen mit Knoblauch und Rettich bildete sie die wichtigste Nahrungsgrundlage für die Sklaven, welche die weltbekannten Pyramiden in Ägypten bauten.

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Die Zwiebel hat Ihren Ursprung in Asien

Von Ägypten aus verbreitete sie sich weiter nach Rom. Die Römer liebten die Zwiebel, züchteten sie, verbesserten sie. Vom Namen, den die Römer der Knolle gaben, leitet sich auch unser heutige Name für die Zwiebel ab. Cepa wurde sie genannt, oder Cepulla in der Verkleinerungsform. Von Cepulla leiten sich dann sowohl der Begriff Zwiebel, als auch das Schweizerdeutsche Böllä ab.

 

Die Römer brachten die Zwiebel dann auch in den Norden, zu uns. Hierzulande wurden bereits wildwachsende Zwiebeln genutzt, welche aber durch die kultivierten, verbesserten Zwiebeln der Römer ersetzt wurden. Besonders beliebt wurde die Zwiebel bei uns dann im Mittelalter, besonders auch als Heilpflanze, zum Beispiel gegen Pest und Cholera. 


Zwiebelsorten: Unterschiede

Die Zwiebel kommt in unterschiedlichen Formen und Farben daher. Auch wenn sie vieles gemeinsam haben, eignen sich nicht alle Zwiebelsorten für dieselben Anwendungen. 

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v.l.n.r. Rote Zwiebel, Gelbe Zwiebel, Schalotte, Frühlingszwiebel

Gelbe Zwiebel

Die Gelbe Zwiebel ist wohl die bekannteste und gebräuchlichste Zwiebelsorte. Sie ist ein Alleskönner und passt beinahe zu jedem Gericht. Sie ist eher intensiv im Geschmack, ihr Schärfegrad variiert.

Rote Zwiebel

Die rote Zwiebel ist etwas milder als die gelbe und besonders zum Rohessen (z.B. im Salat) geeignet. Die rote Zwiebel ist gesünder als die weisse. Sie beeinhaltet ca. doppelt so viele Antioxidantien. 

Schalotte

Schalotten sind kleiner als gelbe Zwiebeln und meist länglich. Sie können sowohl eine bräunliche, als auch eine rote Schale haben. Sie sind deutlich milder im Geschmack und werden vorallem in der gehobenen Küche verwendet. Schalotten dürfen im Gegensatz zu den meisten anderen Zwiebelsorten nicht scharf angebraten werden, da sie sonst bitter werden. 

Weisse Zwiebel

Die weisse Zwiebel ist im Geschmack etwas milder als die gelbe und länger haltbar. Bei uns findet sie aber kaum Verwendung. Im Süden ist sie beliebter. 

Gemüsezwiebel

Die Gemüsezwiebel ist deutlich grösser als die gelbe Zwiebel, etwas milder und eignet sich besonders zum Verzehr als ganzes Gemüse. Durch ihre beachtliche Grösse eignet sie sich auch zum Füllen.

Frühlingszwiebel

Frühlingszwiebeln (auch Lauchzwiebeln genannt) sind viel milder als die meisten anderen Zwiebelsorten. Im Gegensatz zu den anderen Sorten wird das Grün auch mitgegessen. Wie Schalotten sollten sie nicht scharf angebraten werden, weil sie dann bitter werden. Sie eignen sich auch besonders zum Rohessen (z.B. im Salat). Häufig finden Sie in asiatischen Gerichten Verwendung. 


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Gesundheitliche Aspekte der Zwiebel

Schwefelverbindungen als Gesundheitswunder

Die gesundheitlich gesehen interessantesten Inhaltsstoffe der Zwiebel sind wohl die Sulfide (Schwefelverbindungen). Sie wirken antibakteriell, weshalb die Zwiebel auch gerne bei Erkältungen und Grippe eingesetzt wird. Die Sulfide in der Zwiebel sind auch dafür Verantwortlich, den Cholesterinspiegel zu verbessern. Sie senken das schlechte LDL-Cholesterin und steigern das gute HDL-Cholesterin. 

Sulfide gegen Krebs

Die Sulfide können aber noch mehr. Sie neutralisieren freie Radikale und beugen so Herzinfarkten, Hirnschlägen und sogar Krebs vor. Laut einer Studie senkt der Konsum einer halben Zwiebel pro Tag das Magenkrebsrisiko um 50%. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2016 belegt, dass die Zwiebel in beachtlichem Ausmass Bauchspeicheldrüsenkrebs vorbeugen kann. 

... und noch mehr gesunde Inhaltsstoffe

Die Zwiebel ist auch für Diabetiker oder Diabetesgefährdete sehr interessant. Der Wirkstoff Glucokinin übernimmt im Körper ungefähr dieselben Aufgaben wie Insulin. Es fördert den Zuckerstoffwechsel und senkt so den Blutzucker.

 

Der Verzehr von Zwiebeln fördert auch die Verdauung, indem sowohl die Magensaftproduktion als auch die Darmbewegungen gefördert werden. Zwiebeln verbessern den Blutfluss und hemmen die Blutgerinnung. Ausserdem profitiert der Körper von viele gesunden Inhaltsstoffen wie Vitamin B6, Vitamin C, Phosphor, Kalzium und Kalium.


Warum bringen uns Zwiebeln zum weinen?

Dass uns beim Zwiebelschneiden die Augen tränen, hat einen einfachen Grund: In der äusseren Schicht der Zwiebelzelle befindet sich die Aminosäure Iso-Alliin, im Inneren das Enzym Alliinase. Beim Schneiden der Zwiebel zerstören wir die einzelnen Zellwände, wodurch

die Aminosäure und das Enzym miteinander in Kontakt kommen. Wenn dies geschieht, bildet sich ein Gas, welches unsere Augen reizt und mithilfe von Tränen wieder ausgeschieden wird. 

Was hilft gegen das Weinen beim Zwiebeln schneiden?

Der wohl hilfreichste Trick gegen tränende Augen beim Schneiden von Zwiebeln ist eine Taucherbrille, die Augen und Nase zudeckt. So gelangt das Gas gar nicht erst in die Augen. Wer in der Küche nicht gerade eine Taucherbrille zur Hand hat, kann es auch damit probieren, die Zwiebel vorher ca. 30 min. in den Kühlschrank zu legen. Übrigens: Je schärfer das Messer ist, desto weniger tritt das Weinen auf. Auch den Mund mit Wasser zu füllen, aber während dem Schneiden nicht runterzuschlucken, kann gegen die Tränen helfen. 

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