Chili (auch Gewürzpaprika oder in der Schweiz allgemein Peperoncini genannt) stammt vom südamerikanischen Kontinent und kam im Reisegepäck von Kolumbus zu uns. Eine Reihe gesunder Inhaltsstoffe und allen voran der Schärfestoff Capsaicin machen die Schote zu etwas ganz Besonderem.
Geschichte der Chili
Paprika oder Chili?
Als Paprika werden eigentlich alle Pflanzen der Gattung Capsicum bezeichnet. Für uns relevant ist aber fast nur die Art Capsicum annuum. Von ihr gibt es zahlreiche verschiedene Sorten. Die milden werden bei uns ebenfalls Paprika bzw. Gemüsepaprika (Schweiz. Peperoni) genannt. Die scharfen werden als Chili bzw. Gewürzpaprika (Schweiz. Peperoncini) bezeichnet.
Von Südamerika nach Europa
Ihre Geschichte teilt sich die Chili mit der Paprika, da diese zwei Gemüse im Endeffekt ein- und dieselbe Art sind. Ihren Ursprung hat die Chili in Südamerika, wo genau ist nicht bekannt. Es wird aber vermutet, dass die Paprika irgendwo zwischen Südbrasilien und Bolivien entstanden ist. Von dort aus wurde sie von Vögeln in grössere Teile Süd-, Mittel- und Nordamerikas verbreitet.
In Mexiko fand man Spuren der roten Frucht, die bereits 7'000 Jahre alt sind. Dort ist die Chili auch heute noch sehr relevant. In Mexiko wird besonders viel Chili gegessen. In ganz Südamerika verbreitet wurde die Chili dann durch die europäischen Seefahrer. Kolumbus brachte Paprikasamen von seinen Seefahrten mit nach Europa. Die Pflanze gedeihte hier gut.
Durch ihre Schärfe und ihren Verwendungszweck als Würzmittel in ihrer ursprünglichen Heimat, hatte Kolumbus die Chili irrtümlicherweise für eine Verwandte des Pfeffers gehalten. Diese Verwechslung zeigt sich bis heute in den verschiedensten Bezeichnungen für das Gemüse (z.B. Pimiento, Pepperoncini, Red Pepper).
Chili im Gewürzhandel
In Pulverform wurde die Chili auch als Gewürz relevant: Als Alternative zum Pfeffer (z.B. Cayenne-Pfeffer). Der schwarze Pfeffer wurde durch das Monopol Venedigs im Gewürzhandel sehr teuer. Die Spanier hatten so eine Alternative, die sie direkt aus dem Ursprungsland beziehen konnten.
Chili in Europa
Von Europa aus verbreitete sich die Chili in die ganze Welt bis nach Asien. Obwohl die Chili bereits im 16. Jahrhundert nach Europa gelangte, hat sie bei uns, im Gegensatz zur Gemüsepaprika, bis heute nicht gerade den grossen Durchbruch geschafft. Wir verwenden Chili fast ausschlieslich, wenn wir ausländische Gerichte (mexikanisch, asiatisch) zubereiten. Grund dürfte wohl die starke Schärfe sein.
Gesundheitliche Aspekte der Chili
Vitaminbombe Chili
Die Chili ist einer der Spitzenreiter, wenn es um den Vitamingehalt geht. Vorallem Vitamin A, B und C sind in sehr hohem Ausmass vorhanden. Der Vitamin C-Gehalt ist dreimal so hoch wie der einer Zitrone. Auch Vitamin E ist in der Chili vorhanden.
Ein Augenschmaus
Paprikas sind eine Wohltat für die Augen, solange man sie n icht direkt auf die Augen reibt... Sowohl Vitamin A und C, als auch die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin sind gesund für die Augen und verantwortlich für einen gesunden Sehvorgang.
Capsaicin als Gesundheits-Pusher
Alle oben genannten gesundheitlichen Aspekte hat die Chili mit der Gemüsepaprika gemeinsam. Die Chili bietet aber noch einen Stoff, der sie gesundheitlich gesehen weit über die Paprika stellt: Capsaicin.
Es ist der Stoff, der für die Schärfe der Paprika verantwortlich ist. Der Stoff, der den Unterschied zwischen Paprika und Chili ausmacht. Er ist vorallem in den Kernen und den Scheidewänden der Schote vorhanden.
Capsaicin ist ein wahres Wundermittel. Es wirkt antioxidans, bekämpft freie Radikale und beugt so Zellschäden und Krebs vor. Ausserdem wirkt es antibakteriell. Capsaicin hilft sogar beim Abnehmen: Es hemmt den Appetit und kurbelt den Stoffwechsel merklich an. Bereits 1 TL Cayenne-Pfeffer in jeder Mahlzeit kann spürbar beim Abnehmen helfen. Ausserdem erweitert Capsaicin die Gefässe, was Herzinfarkten und Hirnschlägen vorbeugen kann.
Sorten und Schärfe
Wie bei der Gemüsepaprika, zeigt die Farbe der Chilischote nur deren Reifegrad an: Es handelt sich nicht um verschiedene Sorten. Manche Sorten werden aber eher grün gegessen (z.B. Jalapeño), andere werden eher rot gegessen (z.B. Cayenne). Manche Sorten ergeben sich auch nur durch die Weiterverarbeitung einer anderen Sorte. Die bekannte Chipotle ist zum Beispiel nur eine geräucherte Jalapeño.
Auf der Abbildung siehst du einige der bekanntesten Chilis, nach Schärfe sortiert. Im Mittelfeld ist dabei die Cayenne-Chili: Die typische rote, längliche Chilischote, welche hierzulande wohl am meisten genutzt wird.
Die vorallem in Mexiko sehr beliebten Chiles Ancho, Pasillas, Poblanos oder Chipotles sind bei uns meist nur im Spezialitäten-Laden erhätllich.
Lagerung
Wie alle Früchte und Gemüsesorten, die aus warmen Gegenden stammen, ist die Chili nicht zur Aufbewahrung im Kühlschrank geeignet. Sie ist kälteempfindlich, verliert Geschmack und Vitamine.
Was die Chilischote noch weniger mag als Kälte, ist Wärme und Sonnenlicht. Auch hier gehen Geschmack und Vitamine verloren und das Fruchtgemüse wird schnell schlecht.
Perfekt aufbewahrt werden Chilis im Keller oder in einer nicht beheizten Vorratskammer: Hier ist es dunkel und weder zu warm noch zu kalt.
Chilis lassen sich auch wunderbar einfrieren und müssen dafür nicht, wie manch anderes Gemüse, blanchiert werden. Die Chilis einfach in die gewünschte Grösse hacken, in einen Gefrierbeutel geben und einfrieren.
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